Ein Bezirksparteitag sollte es eigentlich werden. Für einen Infostand in Waldkraiburg sollte es dann reichen. Doch dieser konnte nicht wie geplant durchgeführt werden. 

Es war alles anders geplant. Der Gastgeber zog seine Zusage zurück und die rechtsextemistische AfD konnte ihren Parteitag in Erding nicht durchführen. Die freigewordenen Kapazitäten wollte man dann eben zumindest für einen Infostand in Waldkraiburg nutzen. Der aber wurde blockiert.

Gut 30 Aktivist*innen aus Waldkraiburg und dem Umland beschlossen den Stand der Rechtsextremist*innen zu behindern. Aus dem Nichts tauchte eine Gruppe mit Bannern auf und rief „Alerta, Alerta, Antifaschista“.  Ebenso schnell, wie sie auftauchten bildeten sie einen abschirmenden Kreis um den Infostand. 

Unter Beleidigungen durch die AfD wie „Geht arbeiten, Ihr roten Faschisten“ und der wiederholten Androhung von physischer Gewalt  blieben alle an ihrem Platz. Eine Frau meinte laut: „Ins Bein sollte man ihnen schießen, mindestens!“, ein Mann drohte: „Du bist der Erste“, während ein Anderer posaunte: „Ihr werdet schon sehen, mit Euch räumen wir auf“.  Die Dokumentation dieser Äußerungen wurde dabei teils tätlich behindert. 

Offene Gewaltandrohungen ergänzen das Bild des Verfassungsschutzes. Die Anhänger*innen und Funktionär*innen dieser Partei halten nichts vom Rechtsstaat und seiner Verfassung. Sie verstecken ihre aggressiv-kämpferische Haltung noch nicht einmal. Sie haben keine Achtung vor Menschen oder ihrer Meinung. 

Dies war auch kein Einzelfall oder das erste Mal bei uns in Altötting/Mühldorf. So gab es bereits Drohungen bei Demonstrationen in Mühldorf am Inn, Altötting und Neuötting. Jeweils direkt durch AfD-Mitglieder oder Unterstützer*innen. Die Spanne der Drohungen reichte von Einschüchterungsversuchen, sexuellen Gewaltandrohungen gegen Frauen, Bedrohung von Kindern und einiges mehr.

Dieser Tag zeigt erneut: Die Partei muss verboten werden!

Nach Auflösung der Versammlung wurden zwei spontane Kundgebungen angemeldet. Sie fanden auf beiden Seiten des Infostandes statt. Hierbei wurden Reden zu den Zielen und dem Parteiprogramm der AfD gehalten.

Der Stammtisch gegen Rassismus dankt den mutigen Menschen für die friedfertige Blockade der Rechtsextremist*innen.